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DAS PROJEKT

In den letzten Jahren wurde an Schulen in Österreich und Deutschland ein deutlicher Anstieg von geschlechterbezogener Diskriminierung, verbaler Aggression und polarisierendem Verhalten festgestellt, die mit antifeministischen und autoritären Einstellungen in Zusammenhang stehen. Lehrkräfte, Schulpsycholog*innen und Sozialarbeiter*innen sehen sich zunehmend mit Situationen konfrontiert, in denen Schüler*innen starre Geschlechterhierarchien vertreten oder ausleben, feindlich gegenüber Frauenrechten auftreten oder idealisierte Formen männlicher Dominanz einfordern. Diese Tendenzen untergraben nicht nur Gleichstellung und Inklusion im Klassenzimmer, sondern stören auch den Unterricht und schwächen das soziale Klima der Schulen. Erscheinungsformen von Antifeminismus und toxischer Männlichkeit unter Schüler*innen werden oft durch Online-Subkulturen und ideologisch geprägte Narrative beeinflusst. Influencer aus sowohl rechtsextremen als auch religiös-extremistischen Milieus verbreiten schädliche Geschlechternormen, die Kontrolle, Dominanz und Gewalt verherrlichen und gleichzeitig Empathie, Gleichberechtigung und demokratische Teilhabe abwerten. Diese Narrative werden von Jugendlichen über soziale Medien aktiv rezipiert und sind in schulischen Umgebungen zunehmend sichtbar. ​Gleichzeitig stehen Schulpersonal nur wenige Ressourcen zur Verfügung, um auf solche Herausforderungen wirksam zu reagieren. Pädagog*innen fehlt es oft an praxisnahen Instrumenten, um die Ursprünge dieser Verhaltensweisen ausreichend zu verstehen, frühe Warnsignale zu erkennen oder im Unterricht wirksame Maßnahmen zu setzen. Diese Lücke ist besonders auffällig, da die Nachfrage von Praktiker*innen und Bildungsverwaltungen nach gezielter Unterstützung, Training und Orientierung stetig wächst.

AFETS reagiert auf diesen Bedarf, indem es Schulen mit Trainings und Materialien unterstützt, die Antifeminismus und toxische Männlichkeit als miteinander verknüpfte Phänomene behandeln. Im Zentrum stehen Geschlechtergleichstellung und die Förderung demokratischer Werte als Grundpfeiler für das Schulklima und das allgemeine Wohlbefinden. Entwickelt von SCENOR und IZRD, verbindet das Projekt Forschungsexpertise, pädagogische Methoden und Beratungskompetenz, um die Handlungsmöglichkeiten von Schulpersonal zu stärken und konstruktive, selbstbewusste Interventionen zu ermöglichen.

Image by Omar:. Lopez-Rincon

ZIELE

AFETS verfolgt das Ziel, die Handlungsfähigkeit von Schulen im Umgang mit Antifeminismus und toxischer Männlichkeit im Alltag zu stärken. Das Projekt unterstützt ein positives Schulklima, in dem Geschlechtergleichstellung und demokratische Werte verankert sind und in dem Pädagog*innen befähigt werden, auch auf schwierige Situationen sicher und kompetent zu reagieren.

Ein zentrales Ziel ist es, das Verständnis von Lehrkräften, Schulpsycholog*innen und Sozialarbeiter*innen über die Ursprünge und Erscheinungsformen von Antifeminismus und toxischer Männlichkeit zu vertiefen. Durch die Auseinandersetzung mit Ideologien, Narrativen und Online-Subkulturen, die die Einstellungen von Schüler*innen prägen, gewinnen Pädagog*innen ein klareres Bild davon, wie sich schädliche Geschlechternormen entwickeln und warum sie bei jungen Menschen Anklang finden. Dieses Wissen ermöglicht es, problematische Verhaltensweisen früher zu erkennen und mit geeigneten Strategien zu bearbeiten.

Ebenso wichtig ist die Entwicklung praktischer Methoden, die direkt im Unterricht eingesetzt werden können. AFETS erarbeitet interaktive Trainings und Materialien, die komplexe Forschungsergebnisse in Übungen, Gesprächstechniken und fallbasierte Hilfen übersetzen. Ziel ist es nicht nur, auf Vorfälle zu reagieren, sondern Lernräume zu schaffen, die Schülerinnen dazu anregen, über Geschlechternormen, Empathie und respektvolles Miteinander zu reflektieren. So werden Schulen sicherere und inklusivere Orte, an denen alle Schülerinnen gleichberechtigt teilhaben können.

Schließlich möchte AFETS das Bewusstsein für gemeinsame europäische Werte, insbesondere das Prinzip der Geschlechtergleichstellung, fördern. Indem diese Werte in Unterricht und Schulleben integriert werden, können Pädagog*innen die demokratische Teilhabe und das zivilgesellschaftliche Engagement junger Menschen stärken. Schüler*innen, Eltern und das weitere schulische Umfeld profitieren von diesem Ansatz, da er hilft, die Kluft zwischen schulischer Praxis und gesellschaftlicher Realität zu überbrücken.

IMPACT

Das Projekt AFETS ist darauf ausgelegt, an Schulen in Österreich und Deutschland eine nachhaltige Wirkung zu entfalten, indem Fachkräfte mit dem Wissen und den Werkzeugen ausgestattet werden, um schädliche Geschlechternormen systematisch zu bearbeiten. Lehrkräfte, Schulpsycholog*innen und Sozialarbeiter*innen, die an AFETS-Aktivitäten teilnehmen, gewinnen mehr Sicherheit darin, antifeministische und toxisch-maskuline Einstellungen bei Schüler*innen zu erkennen, und sind besser vorbereitet, konstruktiv darauf zu reagieren. Dies verringert nicht nur die Wahrscheinlichkeit von geschlechterbasierten Konflikten und Mobbing, sondern trägt auch zu einem gesünderen und inklusiveren Lernumfeld bei.

Durch Trainings und maßgeschneiderte Materialien unterstützt das Projekt Pädagog*innen dabei, über bloße Ad-hoc-Reaktionen hinauszugehen. Stattdessen erwerben sie Strategien, die es ermöglichen, den zugrunde liegenden Narrativen und Verhaltensweisen nachhaltig zu begegnen. Indem diese Ansätze in den Schulalltag integriert werden, stärkt das Projekt die Widerstandsfähigkeit von Schulen insgesamt gegenüber diskriminierenden Haltungen und extremistischen Einflüssen.

Die Wirkung reicht über die Fachkräfte hinaus. Schüler*innen profitieren von einem verbesserten Schulklima, in dem Respekt und Gleichberechtigung aktiv gefördert werden. Sie lernen, schädliche Geschlechterstereotype kritisch zu hinterfragen und den Wert von Empathie, Dialog und demokratischer Teilhabe zu erkennen. Auch Eltern und die breite Öffentlichkeit gewinnen ein stärkeres Bewusstsein für die Risiken antiegalitärer Ideologien, was zu einer konsistenteren Unterstützung von jungen Menschen innerhalb und außerhalb der Schule beiträgt.

Für die Partnerorganisationen liefert AFETS wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse von Schulpersonal und die Wirksamkeit unterschiedlicher Trainingsformate. Diese Ergebnisse fließen in künftige Projekte und Programme ein und stellen sicher, dass die entwickelten Erkenntnisse und Materialien auch über die Projektlaufzeit hinaus genutzt werden. Durch die Vernetzung mit Präventions-, Bildungs- und Politikakteur*innen trägt AFETS zudem zu den breiteren europäischen Bemühungen bei, Schulen als inklusive Orte zu sichern, an denen alle jungen Menschen bestmögliche Entfaltung erfahren können.

Image by Sonika Agarwal

FÖRDERGEBER

DE-Finanziert von der Europäischen Union POS.png

Rechtlicher Hinweis: Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen der Autorin oder des Autors bzw. der Autorinnenoder Autoren und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der 0eADGmbH wider. Weder die Europäische Union noch die 0eAD-GmbH können dafür verantwortlich gemacht werden.

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